Hannibal, der Feind Roms

Mittwoch, 30. Dezember 2009


Hannibal - der Name kommt einem Markenzeichen gleich. Er steht für einen der prominentesten Feldherren des Altertums - und eine strategische Großtat, die in der Geschichte der kriegerischen Auseinandersetzungen als beispiellos gilt. Sein legendärer Zug über die Alpen: Himmelfahrtskommando und Geniestreich zugleich. Doch wer war dieser Hannibal wirklich - jener Mann, der Rom das Fürchten lehrte? Die nordafrikanische Stadt Karthago, 238 vor Christus. Ein neunjähriges Kind wird Augenzeuge, wie ein Kommandant der Streitmacht gekreuzigt wird: Der Krieger hat im Kampf gegen die Römer versagt. Der junge Hannibal begreift die existenzielle Bedeutung des Konflikts: In einem fast zwanzigjährigen Krieg hat die Weltmacht Karthago bereits seine Mittelmeer-Kolonien Sizilien, Korsika und Sardinien an die Todfeinde verloren. Die allgegenwärtige Bedrohung durch Rom lastet wie ein Schatten auf Hannibals Kindheit und Jugend. Der Sohn eines mächtigen Generals muss seinem Vater schwören, die Stadt am Tiber auf ewig zu hassen. Sein Lebensweg ist vorgezeichnet. Als junger Mann zieht Hannibal in den Kampf, belagert die unter römischem Protektorat stehende Stadt Sagunt an der spanischen Küste. Eine kalkulierte Provokation, die nicht tatenlos hingenommen werden kann. Sein erster Auftritt als Feldherr bildet den Auftakt zu einem antiken Weltkrieg. Für Hannibal kann es nur eine irdische Macht geben: Rom oder Karthago. Nachdem römische Soldaten seinen Vater getötet haben, ist sein Kampf auch persönlicher Auftrag - besessen von dem Gedanken an blutige Rache. Vom ersten Sieg an gewinnt Hannibal den Ruf eines talentierten Strategen. Aus Zentralafrika und Indien lässt der junge Kriegsherr Karthagos außergewöhnlichste Waffen einschiffen: Elefanten. Die tonnenschweren Dickhäuter können als Speerspitze einer Streitmacht mühelos die gegnerischen Linien durchbrechen und gelten als gefürchtete Kampfmaschinen. Die Tiere geraten zum wichtigen Bestandteil jener historischen Sensation, die letztlich den Mythos Hannibal begründet: Sein Vormarsch auf Rom. Mit 50000 Kämpfern, 9000 Reitern und mehr als drei Dutzend Elefanten wagt sich der Karthager auf den strapaziösen Weg über die Alpen. Eine gigantische Mauer aus Fels und Eis, scheinbar unüberwindlich. Den Herbst und Winter des Jahres 218 hindurch müht sich der lange Tross durch die unwirkliche Gebirgslandschaft. Eine entbehrungs- und verlustreiche Mission, doch Hannibal hat nur ein Ziel vor Augen: Die verhassten Römer auf ihrem eigenen Territorium in die Knie zu zwingen, das feindliche Imperium zu vernichten. Kein Preis ist dafür zu hoch: Fast ein Viertel des Heeres bleibt auf der Strecke.

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