Nicht erst seit dem 11. September 2001, sondern spätestens seit dem Fall des Kommunismus sind weltpolitische Kräfteverschiebungen im Gange. Überall auf der Welt wird der Einfluss der Religionen und deren Fundamentalisten stärker. Unter diesen Vorzeichen entstehen die neuen Achsen der Macht. Wie sehen diese aus und welche Chancen und Gefahren ergeben sich? Auf der Suche nach Antworten sind Peter Scholl-Latour, seit über einem halben Jahrhundert Augenzeuge und Analytiker des Weltgeschehens, und Gero von Boehm in die USA, nach Russland und China gereist - an die wichtigsten Schauplätze der Weltpolitik. Teil 1 "Die Rache Gottes" beleuchtet vor allem das Scheitern der von Europa und Amerika inspirierten Vorstellungen von Säkularisierung und Demokratie. An die Stelle des ursprünglichen Versuchs zahlreicher islamischer Staaten, sich auf den Westen auszurichten, hat die islamische Religiosität in den unterschiedlichsten Formen um sich gegriffen. Die Losung lautet heute weithin: "Der Islam ist die Lösung!" Eine Wiedergeburt des religiösen Fundamentalismus ist auch in Amerika bemerkbar: Die religiöse Intoleranz wird dort nicht nur im klassischen "Bible Belt" deutlich, sondern ist auch in breiten Wählerschichten spürbar. Peter Scholl-Latour und Gero von Boehm untersuchen an der Grenze zu Mexiko die tiefgreifende Veränderung, die sich in den Vereinigten Staaten als Folge einer massiven lateinamerikanischen Einwanderung feststellen lässt. Als die neue Weltmacht, die in den nächsten Jahrzehnten sogar die USA in den Schatten stellen könnte, gilt die Volksrepublik China. Der zweite Teil der Dokumentation "Europa - Ein Kap Asiens" beginnt mit einem Rückblick auf die revolutionäre Phase des Maoismus und die große proletarische Kulturrevolution, die Peter Scholl-Latour noch persönlich dokumentieren konnte. Zentrales Thema im heutigen China ist der Abfall der chinesischen Massen von der marxistischen Staatsdoktrin.
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